Virtual Reality-Hardware HTC Vive: Die Ganzkörper-VR-Erfahrung

In diesem Jahr hat Virtual Reality die interaktive Unterhaltungswelt revolutioniert. Doch welche Hardware eignet sich für wen? HTC Vive ist auf jeden Fall etwas für Spieler mit Technik-Faible - und viel Platz.

  • von Stephan Freundorfer am 27.02.2018, 7:05 Uhr

PlayStation VR, Oculus Rift, Gear VR, HTC Vive – wer bis Jahresende in schöne neue Virtual Reality-Welten starten will, wird auf den ersten Blick selbst dann vor eine schwere Wahl gestellt, wenn er nur die bekanntesten VR-Headsets in Betracht zieht.

Doch beim genaueren Hinsehen wird klar: Die populärsten Konkurrenten unterscheiden sich bei Technik, Leistung und Einsatzbereich stark genug voneinander, um eine gezielte Entscheidung zu erlauben. Ob HTC Vive das richtige Headset für euch ist, könnt ihr in diesem Artikel herausfinden.

 

Viel Technik fürs Geld

Günstig ist das HTC Vive ebenso wenig wie sein Hauptkonkurrent Oculus Rift, dafür ist die Ausstattung der VR-Hardware des chinesischen HTC-Konzerns und des Spieledienstes Steam erfreulich üppig. Im Vive-Karton steckt nämlich nicht nur das Headset selbst, der Lieferumfang umfasst auch zwei Basisstationen, zwei spezielle Hand-Controller, eine Anschlussbox sowie reichlich Kabel und Kleinteile. 

Die beiden Basisstationen sind auch das wichtigste Alleinstellungsmerkmal von HTC Vive: Während bei PlayStation VR und Oculus Rift Kameras die Position des Headsets im Raum feststellen, vollzieht sich das Tracking bei HTC Vive über Laserpositionsmessung. Die Stationen („Lighthouses“ genannt) schicken Laserstrahlen aus, die von Photosensoren am Headset und den Hand-Controllern registriert werden – aus dem Zeitunterschied bei der Anregung der einzelnen Sensoren wird die Position des Spielers im Raum exakt berechnet.

 

Echte Bewegung im virtuellen Raum

Dank des Trackingsystems dient bei HTC Vive eine bis zu fünf mal fünf Meter große Fläche als Spielfeld, auf dem sich der Vive-Nutzer nach Belieben bewegen kann – so er sich das 4,5 Meter lange Kabel von Headset zu PC nicht um die Beine wickelt. 

Wer genug Platz hat und den zusätzlichen Installationsaufwand des Trackingsystems nicht scheut, wird bei HTC Vive mit einer im Vergleich zur Konkurrenz größeren Immersion belohnt – kann also dank vollem Körpereinsatz tiefer ins das Spielgeschehen eintauchen. Die Headset-Software und eine Frontkamera sorgen dabei dafür, dass der Spieler nicht aus Versehen gegen Zimmerwände stößt.

 

Hochwertiges Headset

Die HTC Vive-Brille ist mit knapp 600 Gramm kein Leichtgewicht, die durchdachte Kopfbandkonstruktion sorgt aber für Tragekomfort. Brillenträger müssen beim Spiel übrigens nicht auf ihre Sehhilfe verzichten.

In puncto Grafikdarstellung ähneln sich die HTC Vive und Oculus Rift: Beide VR-Brillen setzen auf ein zweigeteiltes OLED-Display mit einer Auflösung von 1.080×1.200 Pixel pro Auge und einer Bildwiederholrate von 90 Hertz. Das Sichtfeld beträgt 110°.  

Die beiden VR-Controller liegen gut in der Hand und erlauben dank jeweils 24 Photosensoren, Touchpad und zweistufiger Trigger-Taste eine natürliche, präzise funktionierende Steuerung durch die virtuelle Welt. Da sie zum fein dosierten Vibrieren fähig sind, geben die Controller in manchen Spielsituationen akzentuiertes haptisches Feedback. 

 

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Die besten Games für HTC Vive

Elite: Dangerous

Entwickler: Frontier Developments
Genre: Weltraumhandels- und Kampfsimulation

Mit Elite: Dangerous kehrte vor rund zwei Jahren der Urvater aller Weltraumkampf- und -handelssimulationen auf den PC-Monitor zurück, entwickelt von Frontier Developments, dem Studio des Elite-Erfinders David Braben. Dank der gelungenen Unterstützung von Virtual Reality-Headsets wird die Erkundung von 400 Milliarden Sternsystemen noch faszinierender, die rasanten Gefechte sind noch intensiver. Wer auch nur ein kleines Faible für Raumschiffe und Weltall besitzt, wird grenzenlosen Spaß mit der VR-Version des neuen Elite haben. 

 

Project Cars

Entwickler: Slightly Mad Studios
Genre: Rennspiel

Auch die Rennsimulation Project Cars ist bereits beim Spiel auf Monitor oder Fernseher ein Glanzstück, mit dem HTC Vive-Headset auf dem Kopf wird die Hochgeschwindigkeits-Hatz über digitalen Asphalt aber zum unvergesslichen, höchst eindringlichen Erlebnis. Das Spiel wurde extra für die Verwendung mit Vive angepasst, so dass – neben dem magenschonenden Sitzen im Rennwagen-Cockpit – dank einer ultraschnellen, flüssigen Optik möglicher Übelkeit effektiv vorgebeugt wird.

 

Job Simulator

Entwickler: Owlchemy Labs
Genre: Simulation

Wer in einer Zukunft, in der Roboter den Menschen fast alle körperlichen Arbeiten abnehmen, wissen will, wie das Leben als Automechaniker, Büroangestellter, Koch oder Verkäufer so war, geht ins Museum der Arbeit. Dort steht der Job Simulator, mit dem HTC Vive-Spieler bereits in der Gegenwart einen gewaltigen Spaß haben können. Das liegt nicht zuletzt daran, dass man – anstelle die simulierten Arbeiten gewissenhaft zu erledigen – einfach ungestraft Quatsch in der farbenfroh inszenierten, virtuellen Welt machen kann.

 

Vanishing Realms

Entwickler: Indimo Labs
Genre: Action-Rollenspiel

Intensiver am eigenen Leib durfte man noch kein Fantasy-Abenteuer erleben: Vanishing Realms lässt den Spieler in Ego-Sicht Dungeons erkunden, nach Gegenständen suchen, mit Schwert, Schild und Zauberstab Feinde erledigen und das eine oder andere Rätsel lösen. Dabei fühlt man sich sofort mitten in der atmosphärischen Fantasy-Welt, die mitreißenden und herausfordernden Kämpfe jagen das Adrenalin durch die Adern. 

 

Tilt Brush

Entwickler: Google
Genre: Malprogramm

Auch wenn es sich hier nicht um ein klassisches Spiel handelt – wer mit HTC Vive in virtuelle Welten aufbricht, sollte die Tilt Brush-Erfahrung nicht verpassen. Die VR-Software macht ihren Nutzer zum Künstler, der den Raum um sich herum in unterschiedlichsten Stilen und Farben anpinselt und nach Belieben in seinen Werken umherspazieren, sie von allen Seiten betrachten kann. Tilt Brush ist eine inspirierende, faszinierende Erfahrung für die ganze Familie, die mit den Möglichkeiten und der Handhabung von Virtual Reality-Hardware vertraut macht.

 

Facts:

  • Wer HTC Vive wirklich ausnutzen will, benötigt viel Platz.
  • Die Installation ist wegen des Trackingsystems aufwendiger als bei der Konkurrenz.
  • Dafür gelingt die Fortbewegung im virtuellen Raum auf präzise, beeindruckende Weise.
  • Die zwei mitgelieferten Controller erlauben eine natürliche, realistische Steuerung.

 

Minimale Systemanforderungen:

  • CPU: Intel i5-4590, AMD FX 8350 oder gleichwertig
  • Grafikprozessor: Nvidia GeForce GTX970, AMD Radeon R9 290 oder gleichwertig
  • RAM: 4GB
  • Grafik-Schnittstelle: HDMI 1.4, DisplayPort 1.2 
Stephan Freundorfer
Stephan Freundorfer