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Tfue vs. FaZe Clan: eSport-Organisation verklagt Streamer wegen Vertragsbruch
Im Mai dieses Jahres verklagte der Fortnite-Streamer Tfue den FaZe Clan wegen unfairer Vertragsbedingungen. Nun folgt eine Konterklage des Arbeitgebers.
- von eSport Studio am 18.09.2019, 15:27 Uhr
Der Streit zwischen dem bekannten Fortnite-Streamer und Profi-eSportler Turner “Tfue” Tenney und dem FaZe Clan geht in die nächste Runde. Nachdem Tfue im Mai schwere Vorwürfe gegen die eSport-Organisation erhob, setzt diese sich nun mit einer Konterklage zur Wehr.
Tfues Klage gegen den FaZe Clan
Früher in diesem Jahr erhielt ein Video auf Tfues YouTube-Kanal viel Aufmerksamkeit, in dem er gegen den FaZe Clan wetterte und sich über unfaire Vertragsbedingungen beschwerte.
Laut Angaben des Streamers enthalte sein Vertrag eine Klausel, die es der Firma erlaube, bis zu 80 Prozent der Einnahmen aus seinem Twitch-Stream und Markendeals oder Merchandise-Verkäufen zu beanspruchen und ihn so in der Entwicklung seiner Karriere zu behindern. Doch Aussage steht gegen Aussage, denn FaZe Clan-Besitzer Richard “Banks” Bengston zufolge habe die Organisation lediglich 60.000 US-Dollar aus zwei Sponsorendeals (in einem branchenüblichen 80-20-Split) für sich beansprucht.
Das Video löste eine große Debatte über die Arbeits- und Vertragsbedingungen in der eSport- und Streaming-Szene aus. Persönlichkeiten wie Ninja und Dr. Disrespect kommentierten die Situation und schilderten ihre Erfahrungen. Während einige Streamer Mitgefühl mit Tfue bekundeten und sich auf seine Seite schlugen, verteidigten andere den Standpunkt der Organisation.
Konterklage des FaZe Clans
Als Antwort auf die Vorwürfe, die Tfue vor einigen Monaten gegen seine Organisation erhob, folgt nun die Reaktion des FaZe Clans: Tenney habe die Firma verunglimpft, Unternehmensgeheimnisse gestohlen, seine vertraglichen Pflichten nicht eingehalten und würde andere dazu anstiften, den Clan zu verlassen, um in derselben Branche ein Konkurrenzunternehmen zu eröffnen.
Laut der Klageschrift verdiente Tenney im letzten Jahr durch seinen Fortnite-Stream auf Twitch.tv und YouTube schätzungsweise über 20 Millionen US-Dollar. Normalerweise erhält eine eSport-Organisation einen Teil der Einnahmen, die ein Streamer unter ihrem Banner verdient. Den Aussagen von Bengston zufolge habe die Organisation aber so gut wie nichts von dem Geld beansprucht. Nun fordert der FaZe Clan Schadenersatz und eine zukünftige Unterlassung der Veröffentlichung geheimen Materials und der üblen Nachrede.
Wie der Rechtsstreit um die Streameraffäre Tfue gegen den FaZe Clan ausgehen wird, ist ungewiss, da zurzeit nach wie vor Aussage gegen Aussage steht. Die Verhandlungen können noch Monate oder sogar Jahre dauern, was in solchen Fällen nicht unüblich ist. Über weitere Entwicklungen halten wir euch auf dem Laufenden.
von Constantin Krüger
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