Rocket League schafft bezahlte Lootboxen ab

Nach PUBG schafft auch das beliebte Indiespiel Rocket League die bezahlten Lootboxen ab.

  • von eSport Studio am 30.11.2019, 10:00 Uhr
Rocket League

Bislang konnten Spieler des Autofußballspiels Rocket League für Echtgeld Lootboxen erwerben, aus denen sie zufällige Belohnungen wie exklusive Autos, Lackierungen und andere Accessoires erhielten. Diese sollen jetzt entfernt und durch ein neues Monetarisierungsmodell ersetzt werden.

Der neue Shop: Blaupausen statt Lootboxen

Mit dem nächsten Update, das am 4. Dezember 2019 auf die Live-Server kommt, werden die Lootboxen aus dem Spiel entfernt. Zuvor konnten diese mitsamt den dazugehörigen Schlüsseln, ähnlich wie in Counter-Strike: Global Offensive, für Echtgeld gekauft werden.

Zukünftig wird es im Spiel einen erweiterten Shop geben. Dort kann Ausrüstung für eure Autos gezielt gekauft werden, was die umstrittene Zufallskomponente eliminiert. Nach jedem Spiel besteht die Chance, dass ihr eine Blaupause für einen bestimmten Gegenstand erhaltet. Mit dieser “Blueprint” könnt ihr Items im Shop für Credits herstellen und anschließend entweder für euch behalten, oder mit euren Freunden handeln.

Verbleibende Schlüssel, die Spieler noch in ihrem Inventar haben, werden in je 100 Credits umgewandelt, die für Blueprints und Gegenstände ausgegeben werden können. Das Update bringt außerdem den neuen Battle Pass ins Spiel und schafft die Premium-DLCs ab, die bestimmte Autos wie das Batmobil oder K.I.T.T. aus Knight Rider freischalten.

Das Ende der Lootboxen?

Mit der Entscheidung, bezahlte Lootboxen zu entfernen, ist Rocket League nicht alleine. Auch die PUBG Corporation strich die Kisten vor Kurzem aus Playerunknown’s Battlegrounds. Die Monetarisierung von Videospielen mit Lootboxen ist seit Jahren umstritten. Das Problem: Wer einen bestimmten Gegenstand aus der bekommen will, muss so lange Boxen kaufen, bis das gewünschte Item per Zufall aus droppt.

Ursprünglich als optionale Monetarisierungsmethode für Free-2-Play-Spiele entwickelt, fanden die Kisten mit zufällig generiertem Inhalt schnell ihren Weg in Vollpreistitel wie Overwatch und Rainbow Six Siege.

Besonderes Aufsehen erregte EA mit Star Wars Battlefront II, da die Boxen nicht nur kosmetische Items, sondern auch sogenannte Starcards enthielten, mit denen Spieler ihre Charaktere verbessern konnten. Diese Entscheidung sorgte für einen Shitstorm, dem der Publisher schnell nachgab und die Lootboxen nachträglich aus dem Spiel entfernte. In mehreren Ländern löste die Debatte sogar Rechtsstreitigkeiten aus, da Spieler auf eine gesetzliche Regulierung drängten.

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Durch solche Kontroversen ist “Lootbox” mittlerweile ein sehr negativ behafteter Begriff, dem viele Gamer eher skeptisch gegenüber stehen. Nicht zuletzt aus diesem Grund weichen Publisher auf andere Monetarisierungsmethoden aus. Immer häufiger wird auf das optionale Battle-Pass-System gesetzt, welches besonders durch den finanziellen Riesenerfolg von Fortnite bekannt wurde.

Auch wenn die Boxen noch in vielen Spielen vorhanden sind, wird momentan viel mit Battle Pässen experimentiert. Das betrifft vor allem Multiplayer- und eSport-Spiele von kompetitiver Natur. Publisher von Titeln wie Call of Duty, die in der Vergangenheit häufig auf Lootboxen setzten, gehen nun neue Wege. Auch Rainbow Six Siege soll im nächsten Jahr einen eigenen Pass bekommen.

Ob Battle Pässe die Lootboxen komplett ersetzen, bleibt abzuwarten. Doch immer mehr Spiele sind mit der Implementierung des neuen Systems erfolgreich. Mit dem Battle-Pass-System gibt es eine neue Methode zur Monetarisierung von Videospielen und es ist sicher, dass noch weitere Games dem Vorbild von PUBG und Rocket League folgen werden.

Die Ultimate Edition des Autofußballspiels ist im Rahmen des Black Friday für kurze Zeit reduziert erhältlich. Lasst euch dieses Angebot nicht entgehen!

von Constantin Krüger

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