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Robo Recall im Test: Epic Games kann immer noch Shooter!
Mit Robo Recall bringt Epic Games einen Arcade-Shooter exklusiv für die Oculus Rift mit Touch Controller raus. Unser Review klärt, wie gut das funktioniert.
- von Redaktion Gamez am 27.02.2018, 7:04 Uhr
Dieser Beitrag stammt von unserer Partnerplattform vr-world.com erschienen.
Viele Rückrufaktionen von Wurst, Smartphones oder Autos funktionieren eher passiv. Der Hersteller schickt eine Mitteilung raus und überlässt dem Kunden den Rest. In Robo Recall läuft die Rückrufaktion der TAL Serie 9 hingegen etwas proaktiver ab.
Im exklusiv für Oculus Rift und Oculus Touch entwickelten Shooter Robo Recall sind wir für besagten Rückruf verantwortlich. Bei der TAL Serie 9 handelt es sich um humanoide Roboter, die durch eine Fehlfunktion ihren Besitzern anstatt der Arbeit nun das Leben abnehmen. Gegen diesen einprogrammierten Menschenhass gehen wir als bemühter Kundendienstmitarbeiter des Herstellers Roboready vor. Mit allen Mitteln. Aber vor allem mit einem Augenzwinkern, denn Epic Games inszeniert seinen Elon Musk’schen Alptraum mit viel Humor.
Hand und Fuß … und Schrot
Unsere Mittel bestehen dabei aus Pistole, Revolver, Schrotgewehr und Konsorten. Anstatt Pressemitteilung verteilen wir Blei. Und davon reichlich. Wir haben immer vier Schießprügel am Körper: zwei an der Hüfte und zwei am Rücken. Sobald wir auf misanthropische und bewaffnete Roboter stoßen, ziehen wir unsere Meinungsverstärker aus ihren Holstern.
Dank Oculus Touch fühlt sich das Waffenziehen nicht nur intuitiv an, sondern auch ziemlich cool, denn wir greifen über unsere Schulter, um etwa die Schrotflinte hervorzuholen. Robo Recall verzichtet dabei auf fummelige Nachlademechaniken und teleportiert mit kurzer Verzögerung neue Knarren in unsere Holster.
Alternativ rufen wir die Roboter manuell zurück. Stehen wir nah genug an einem Roboter dran, greifen wir einfach nach ihm und halten ihn an den praktischen Tragegriffen fest. Dann steht es uns frei, ob wir ihn direkt in Richtung anderer Widersacher schleudern oder ihm erst einen Arm entfernen, ihn damit verdreschen, währenddessen seinen Körper als Schutzschild verwenden, um ihn dann auf einen anderen Roboter zu werfen. Robo Recall ist im Herzen ein Arcade-Shooter mit Highscorelisten und belohnt somit kreative Verkettungen von Rückrufen.
Roboterjongleur
Dabei jonglieren wir Roboter mit unseren Geschossen oder verteilen gezielte Schüsse in ihre blechernen Rechenzentren, um mehr Punkte abzusahnen. Obendrein verlieren erledigte Roboter Chips, die wir aufsammeln, um unseren Multiplikator zu erhöhen. Wie in jedem Arcade-Shooter versuchen wir, möglichst ohne Unterbrechung Punkte zu sammeln.
Um das zu bewerkstelligen, müssen wir uns bewegen. Robo Recall verwendet dabei Teleportation als Fortbewegungsmethode. Über die Thumbsticks der Touch Controller wählen wir nicht nur unsere neue Position aus, sondern legen auch fest, in welcher Richtung vorne sein soll, wenn wir dort erscheinen.
Was sich recht logisch und intuitiv anhört, entpuppt sich im Gebrauch als das größte Problem von Robo Recall und dem standardmäßigen Oculus Rift plus Touch Sensor-Setup. Denn vorne ist nicht dort, wo wir gerade hinschauen, sondern immer da, wo die Sensoren stehen. Robo Recall erinnert uns zwar immer wieder mit einer recht eindeutigen Einblendung daran, wo vorne gerade ist, trotzdem verlieren wir regelmäßig die Orientierung, wenn wir uns an einen anderen Punkt teleportieren.
Zusätzlich setzt das Tracking der Touch Controller komplett aus, wenn wir einen Gegner hinter uns erledigen wollen, da wir mit unserem Körper zwischen Sensor und Controller geraten. Ein dritter Oculus Sensor würde hier zumindest bei zweitem Problem Abhilfe schaffen. Wie ihr ein solches Setup am besten konfiguriert, erklären wir euch gerne in unserem Room Scale VR-Tutorial für Oculus Touch.
Schnell, langsam, schnell, langsam, vorbei
Anders als Superhot VR läuft Robo Recall generell in Echtzeit ab. Dabei spielt der Shooter dynamisch mit der Zeit. Verwenden wir die Teleportationsfunktion, verlangsamt sich das Spielgeschehen, damit wir in relativer Ruhe unser Ziel finden können.
Neben dieser von uns bestimmten Möglichkeit schaltet Robo Recall automatisch in den Schildkrötengang, wenn uns gegnerisches Blei zu nahe kommt. Das hat den Vorteil, dass wir den Projektilen gekonnt ausweichen können, aber auch die Möglichkeit bekommen, einzelne Kugeln aus der Luft zu fischen. Die senden wir dann mit einer eleganten Wurfbewegung postwendend an den Absender zurück.
Durch die Geschichte von Robo Recall begleitet uns die Roboready-Firmen-KI Dolores, die uns in ihren besten Momenten an GLaDOS aus Portal erinnert. Dabei schickt sie uns auf neun Missionen in drei Gebieten und gibt uns auch während der Gefecht Tipps.
In jeder Mission erfüllen wir optional fünf Herausforderungen. Darüber sammeln wir Sterne, die neue Waffenmodifikationen wie größere Magazine oder Laserzielhilfen freischalten. Das Highscoresystem, die Herausforderungen und das grundsätzlich überaus spaßige Gameplay geben Robo Recall einen gewissen Wiederspielwert, den der Shooter auch braucht, da wir von der Story nicht sonderlich lange an unsere Touch Controller gefesselt werden.
Robo Remod
Epic stattet Robo Recall sogar mit Mod-Support aus. Im offiziellen Epic Forum zur Unreal Engine gibt es schon erste Projekte, die beispielsweise die Fortbewegungsmechanik verändern. Grundsätzlich haben Modder sehr guten und umfangreichen Zugriff auf die Inhalte von Robo Recall. Wie stark die Mod-Community um Robo Recall werden wird, können wir noch nicht abschätzen, wir rechnen aber mit der ein oder anderen coolen Mod.
Fazit
Es macht einfach Laune, Roboter mit den eigenen Händen zu zerlegen und durch die Gegend zu werfen. Die kurzweiligen Missionen machen auch mehrmals Spaß, da wir uns immer wieder in neue Situationen manövrieren. Zu Frust führt lediglich die Teleportationsmechanik, die nicht auf 360 Grad angelegt ist.
Robo Recall für Oculus Rift und Oculus Touch findet ihr im offiziellen Oculus Store.
Von: Benjamin Schäfer
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