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Project Cars 2: Rennspielhit für Anfänger & Simulationsprofis?
Am 22. September 2017 erscheint das Rennspiel Project Cars 2. Die Racer-Simulation will Anfänger und Profis gleichermaßen ansprechen. Bei einem Anspieltermin haben wir geprüft, wie gut das klappt.
- von Sebastian Weber am 27.02.2018, 7:02 Uhr
Entwickler Slightly Mad Studios hat schon etliche Rennspiele entwickelt. Need for Speed: Shift und Shift 2 gehören unter anderem zu den Titeln, die das englische Studio für Publisher Electronic Arts produzierte.
Das Vorzeigeprojekt ist aber Project Cars aus dem Jahr 2015. Eine Rennsimulation, die vor allem mit einer äußerst realitätnahen Physiksimulation glänzte und damit ein Fahrverhalten bot, das äußerst nahe an echte Flitzer heranreichte.
Nun steht Project Cars 2 vor der Tür, das am 22. September 2017 für den PC, die PlayStation 4 und die Xbox One erscheint. Und auch hier setzten die Entwickler wieder auf einen beeindruckenden Realitätsgrad, wollen ihr Rennspiel aber gleichzeitig so gestalten, dass es für Anfänger möglichst einsteigerfreundlich zu spielen ist, während die Profis des virtuellen Rennsports die gesuchten Herausforderungen finden.
Publisher Bandai Namco hat uns kürzlich nach Frankfurt am Main eingeladen, wo wir Project Cars 2 ausgiebig anspielen durften und daher verraten wir euch jetzt, ob dieser Plan aufgeht.
Project Cars 2 Gameplay
Vor Ort in Frankfurt am Main konnten wir Project Cars 2 auf der PlayStation 4 Pro ausprobieren. Zusätzlich auf dem PC mit einem Racing-Seat – also Lenkrad und allem Drum und Dran – sowie in Virtual Reality.
Project Cars 2: Karriere und freie Rennen
Die Kernelemente des Rennspiels sind der Karrieremodus, schnelle und freie Rennen gegen KI-Fahrer und der Multiplayermodus.
Wenn ihr eine Karriere startet, dann erstellt ihr einen Rennfahrer eurer Wahl, legt Namen sowie Herkunft fest und bestimmt dann, welche Karrierestationen ihr spielen wollt. Soll euer virtuelles Ich, wie so oft üblich, erst im Kart-Sport starten, um sich so in höhere Rennklassen hochzuarbeiten? Dann könnt ihr in einem übersichtlichen Menü diese Stationen recht simpel zusammenklicken.
An gewissen Punkten in der Karriere sind die weiteren Schritte aber zunächst noch gesperrt und schalten sich erst frei, wenn ihr weit genug gespielt habt. Ihr könntet aber auch festlegen, dass ihr direkt in einer der höheren Wagenkategorien startet, wenn euch ein Kart zu wenig PS und damit zu wenig Herausforderung bietet. Diese Freiheit ist ein tolles Feature und macht vor allem den Start von mehr als nur einer Karriere spannend.
Auch die freien Rennen sind offen gestaltet. Dort wählt ihr einen Flitzer und eine Strecke aus und kämpft dann gegen KI-Fahrer um die Bestplatzierungen.
Der Mehrspielermodus von Project Cars 2
Der Multiplayermodus funktioniert ähnlich wie der Karrieremodus. Mit dem gravierenden Unterschied, dass ihr nicht gegen computergesteuerte Kontrahenten spielt, sondern gegen menschliche Gegner. Das macht die Rennen deutlich spannender.
Witziges Detail: Im Multiplayer sollen Systeme im Hintergrund tracken, wie ihr euch auf den Ausfahrten verhaltet. Seid ihr ein Rüpel, der ständig andere von der Strecke rammt, dann bekommt ihr über das Matchmaking irgendwann genau solche Spieler als Gegner zugewiesen. Spieler, die dagegen ordentlich fahren – also ohne Rempler überholen –bekommen entsprechend gesittete Widersacher präsentiert.
Entwickler Slightly Mad Studios verspricht außerdem, eine ausgiebige eSports-Komponente in Project Cars 2 integrieren zu wollen und euch mit Wettbewerben herauszufordern. Gute Fahrer unter euch haben also in Zukunft vielleicht die Chance, nicht nur zum Spaß sondern auch für Gewinne oder zumindest Ruhm und Ehre an Rennen teilzunehmen.
Project Cars 2 Autoliste und Strecken
In den freien Rennen könnt ihr euch aber am meisten austoben, denn Project Cars 2 gewährt euch hier alle erdenklichen Freiheiten.
Ob ihr da nun aber Oldtimer auswählt, Formel-1-Boliden, Rallye-Karren oder was die über 170 lizensierten Wagen sonst so hergeben, das bleibt euch überlassen. Ebenso, ob eure Gegner in vergleichbaren Karossen auf die Strecke gehen oder frei wählen dürfen.
Die Strecken wiederum könnt ihr auch noch modifizieren, indem ihr völlig frei die Wetterbedingungen wählt. Wenn ihr also mit einem Kart über die Nordschleife heizen wollt, während ein Schneesturm wütet oder bei strahlendem Sonnenschein mit einem Ford-Mustang über eine Kart-Strecke brettern möchtet, dann könnt ihr das in Project Cars 2 tun.
Die verfügbaren Pisten sind vielfältig. Ob typische Rennstrecken, wie man sie von der Formel 1 oder DTM kennt, Kart-Parcours bis hin zu Rallye-Arealen und Nascar-Speedways – die Wahl, wo ihr über den Asphalt rasen möchtet, ist nicht immer schnell getroffen.
Auch die Länge der Rennen ist offen und ihr bestimmt entweder eine vorgegebene Minutenzahl, die ihr fahren möchtet oder eine Rundenzahl. Die geht theoretisch bis 999 Runden, wenn ihr so viel Sitzfleisch habt.
Je nachdem, welche Kombination ihr hierbei wählt, kann es sein, dass die Rennen unglaublich schwer werden.
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Project Cars 2 Tuning und Fahrverhalten
Denn wie Slightly Mad Studios verspricht, verhalten sich die Flitzer auf den Strecken überaus realistisch. Bei einer Ausfahrt mit einem Ford Mustang auf einer vereisten Strecke rutschen wir einmal vom Eiskanal in den Tiefschnee und ab dann weigert sich das PS-Pferd partout, sich fortzubewegen.
Den Grad des Realismus könnt ihr aber nach euren Bedürfnissen und eurem Können einstellen. Anfänger bekommen jede Menge Hilfen. Auf Wunsch gibt’s Unterstützung beim Bremsen, beim Lenken und vieles mehr. Profis dagegen schalten alles ab und fliegen beim kleinsten Fehler von der Strecke.
Besonders cool: Eine Einstellung orientiert sich an den realistischen Gegebenheiten der gewählten Autos und schaltet dann die Hilfen zu, die ihr im echten Leben auch hättet. Sitzt ihr also in einem modernen Straßenwagen, dann greifen ABS und Co. unter die Arme. Nehmt ihr einen Oldtimer aus den 70er-Jahren, um ein wenig Gummi auf dem Asphalt zu verteilen, dann bricht das Vehikel deutlich schneller in den Kurven aus oder rutscht bei einer Vollbremsung einfach in den Reifenstapel.
Genauso bedienungsfreundlich verhält sich Project Cars 2 beim Tuning. In der Werkstatt können Neulinge einfach den Mechaniker aufsuchen. Dabei handelt es sich um ein Menü, durch das ihr euch klicken könnt. Wählt aus, was ihr verbessern möchtet und das Spiel macht die passenden Einstellungen am Wagen automatisch. Experten haben dagegen die Möglichkeit, Dutzende Regler und Details zu verstellen, bis ihre Karre sich nach ihren Wünschen verhält.
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Project Cars 2 Technik
Technisch überzeugt Project Cars 2 grundsätzlich. Die Wagen sind alle extrem detailliert gestaltet, die Weitsicht auf den Strecken ist hoch und die Wettereffekte sind toll umgesetzt.
Die Streckenumgebungen dagegen könnten etwas detaillierter und belebter gestaltet sein. Hier und da wirken Texturen außerdem ein wenig undetailliert. Das fällt allerdings in den rasanten Ausfahrten kaum, beziehungsweise selten auf. Dennoch: Das Konkurrenzumfeld an Rennspielen, wie Forza Motorsport 7 oder Gran Turismo Sport klotzt hier eher als zu kleckern.
Dafür lief Project Cars 2 beim Anspielen sowohl auf der PlayStation 4 Pro, auf der wir spielten, als auch auf dem PC absolut geschmeidig und ohne Ruckeln. Allerdings stellte die PlayStation 4 Pro das Spiel nur in Full-HD dar, nicht in 4K-Auflösung.
Während sich die Grafik also als eine Mischung aus zweckmäßig und beeindruckend präsentiert, überzeugte die Steuerung auf ganzer Linie.
Selbst mit dem Gamepad auf der PS4 konnten wir die Flitzer nach kurzer Zeit problemlos durch die Kurven manövrieren. Mehr Spaß machten die Rennen aber natürlich mit dem Lenkrad. Vor Ort nahmen wir dabei in einem Racing-Seat Platz, der das Rennfahrer-Dasein natürlich besonders gut vermittelte.
Das Fahrgefühl mit Lenkrad und manueller Schaltung war enorm realistisch und vermittelte teilweise den Stress, der bei 300 km/h auf einer anspruchsvollen Piste aufkommt, besonders nachvollziehbar.
Project Cars 2 VR
Zumindest auf dem PC wartet Project Cars 2 auch mit einem VR-Modus auf, den wir mit einer Oculus Rift ausprobieren konnten und der absolut überzeugte. Details zum VR-Modus von Project Cars 2 könnt ihr in Kürze auf unserer Partnerseite VR-World.com nachlesen.
Fazit
Project Cars 2 tritt im Grunde in direkte Konkurrenz mit Gran Tourismo Sport, dessen Release im November 2017 ansteht. Beide Spiele konzentrieren sich vor allem auf den Rennsport und klammern eine Hintergrundgeschichte für den Karrieremodus aus, um den Fokus auf das Fahren zu legen.
Man darf also gespannt sein, wie sich das Spiel der Slightly Mad Studios gegen dem mächtigen Konurrenten schlägt – zumindest auf der PlayStation 4.
Generell hat Project Cars 2 für all diejenigen, die mit einer großen Auswahl von Flitzern über eine ebenso große Auswahl an Pisten heizen wollen, alles im Gepäck.
Es überzeugt grafisch, bietet enormen Umfang sowie ein beeindruckend realistisches Fahrgefühl, das sowohl Neulinge als auch Profis genau so fordert, wie es jeder einzelne Spieler gerne mag. Dank der vielen Einstellungsmöglichkeiten konnte ich beim Anspielen zum Beispiel erst einmal langsam das Fahrverhalten verschiedener Boliden lernen, dann Hilfssysteme nach und nach abschalten und so schon alleine damit Erfolgserlebnisse feiern, dass ich merkte, wie ich die Autos besser unter Kontrolle bekam.
Wer also genau solche Rennsimulationen zu schätzen weiß oder einen Einstieg in realistische Rennspiele sucht, für den ist Project Cars 2 genau das Richtige.
Project Cars 2 erscheint am 22. September 2017 für den PC, die PlayStation 4 und die Xbox One.
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