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Gaming-Unterricht: Diese Schule macht’s möglich
In einer Schule in Norwegen wird eSport als Fach angeboten. Was es damit auf sich hat und ob Gaming in der Schule überhaupt sinnvoll ist, klären wir hier.
- von eSport Studio am 27.02.2018, 7:04 Uhr
Die Garnes Vidaregaande Skule im norwegischen Bergen bietet seit August eSport als Wahlergänzung zum Fach Sport an. Ziel für die Schüler ist es, Kommunikationsfähigkeiten zu entwickeln und durch Training kontinuierlich besser zu werden. Nach einer erfolgreichen Teilnahme sollen die Schüler genug gelernt haben, um eine Karriere als eSportler beginnen können.
Im Unterricht wird nicht nur gezockt
Der eSport-Kurs des Gymnasiums findet fünf Mal pro Woche für eine Stunde statt. Allerdings sitzt nur die Hälfte der Schüler einer Klasse wirklich an den Rechnern. Der Rest beschäftigt sich mit physischem Training wie Handdehnübungen oder der Verbesserung der Reflexe sowie Ernährungsfragen. Um als eSportler eine lange und gesunde Karriere führen zu können, sind diese Themen genauso wichtig wie Fähigkeiten an Maus und Tastatur.
Sollten die Schüler allerdings das Gefühl haben, zu wenig Training im Spiel zu bekommen, können sie auch außerhalb der Unterrichtsstunden den Raum nutzen und Zeit an den Bildschirmen verbringen. Dann allerdings steht ihnen keiner der ausgewählten Lehrer zur Verfügung. Diese wurden extra aus der eSport-Szene rekrutiert und dürfen ihren Lehrplan selbst bestimmen. Auch das soll Teil des Erfolgsrezeptes der Schule werden.
Neues Fach beschert Schülerhoch
Allein die Ankündigung des neuen Fachs führte zu einem rapiden Anstieg der Schülerzahlen. 54 Prozent mehr Anmeldungen gab es im Vergleich zum Vorjahr. Die neuen Schüler durften mitentscheiden, welche Spiele in den Unterricht aufgenommen werden. Dota 2, League of Legends und Counter-Strike: Global Offensive waren die von der Schule vorgeschlagenen Titel.
Die Benotung der Schüler richtet sich nach folgenden Aspekten: Spielerische Fähigkeiten, Strategie und Taktik, Teamwork und Kommunikation. Diese Fähigkeiten müssen in Tests nachgewiesen werden. Reines Können reicht also für gute Noten nicht aus.
Wie sinnvoll kann Gamig sein?
Spiele sind laut Pädagogen ein gutes Mittel, um Wissen zu vermitteln. Die eSport-Titel, die an der Garnes Vidaregaande Skule gelehrt wurden, eignen sich dafür allerdings weniger. Kommunikations- und Teamfähigkeiten werden zwar besonders bei diesen Spielen geschult, für die Vermittlung von Lehrstoffen und spezifischen Fähigkeiten braucht man aber speziell hierauf zugeschnittene Spiele – sogenannte “Serious Games”, wie sie bereits beim Militär, in der Erwachsenenbildung oder im Gesundheitsbereich eingesetzt werden.
von Christian Mittweg