Days Gone Preview: Der nächste Blockbuster für PlayStation 4?

Ende April erscheint mit Days Gone ein vielversprechendes Open World-Endzeitspiel für PS4. WIr konnten den Titel bereits jetzt anspielen.

  • von Oliver Schmiedchen am 08.04.2019, 11:45 Uhr
Days-Gone-Header

In Days Gone geht es – mal wieder – um eine Zombie-Apokalypse. Allerdings glänzt Sonys neuer Exklusivtitel mit einem erfrischenden Setting und zeigt auch sonst vielversprechende Ansätze, obwohl das Spiel auf den ersten Blick nichts revolutionär Neues bietet.

Spoilerwarnung: Wenn ihr im Vorfeld nichts über die Story erfahren wollt, überspringt beim Lesen den ersten Punkt.

Days Gone: Story trifft Open World

In Days Gone hat eine globale Pandemie die Menschheit ordentlich dezimiert und die Betroffenen in Zombie-artige Kreaturen, die sogenannten Freaker, verwandelt. Wir schlüpfen in die Haut des Bikers Deacon, der in dieser lebensfeindlichen Umwelt ums Überleben kämpft.

Als Schauplatz dient der US-Bundesstaat Oregon, den wir in bester Open World-Manier mit unserem Motorrad, dem Drifter Bike, bereisen. Neben Survival-Aspekten steht in Days Gone dabei ganz klar die Story im Vordergrund: ganze sechs Stunden an Zwischensequenzen soll es im fertigen Spiel zu sehen geben – insgesamt sollen wir mindestens 30 Stunden beschäftigt sein, bevor der Abspann über den Bildschirm flimmert.

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In unserer Anspiel-Session konnten wir zuerst den kompletten Anfang von Days Gone erleben. In dieser etwa einstündigen Spielsequenz erfahren wir, dass Deacon kurz nach dem Ausbruch der Seuche von seiner Frau Sarah getrennt wurde und diese anscheinend bei einem nachfolgenden Helikopterabsturz zu Tode kam.

Außerdem lernen wir Deacons Motorradgang-Kollegen Boozer kennen, mit dem wir in einer Tutorial-Sektion zunächst einen feindlichen Biker verfolgen. Später wird Boozer schwer verletzt, was die eigentlichen Pläne des Duos durchkreuzt. Der Einstieg in Days Gone ist sehr atmosphärisch und schafft es mit einer wohldosierten Mischung aus Gameplay und Zwischensequenzen, uns mit der Steuerung vertraut zu machen und gleichzeitig eine emotionale Bindung zu den Charakteren aufzubauen.

Freie Erzählstruktur, stimmiges Gameplay

Fortan begleiten wir Deacon bei seiner Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, während er gleichzeitig im Freaker-verseuchten Oregon versucht, zu überleben. Sehr gut gefallen hat uns die Art und Weise, wie Days Gone seine Geschichte erzählt. Nach der Eingangs-Sequenz durften wir nämlich an eine spätere Stelle im Spiel springen und uns in der Open World austoben.

Die Geschichte ist nämlich in Storylines unterteilt, jede Storyline umfasst mehrere Missionen. Nach jeder Mission können wir uns aussuchen, ob wir die gleiche Storyline weiterverfolgen oder etwas anderes machen wollen. Das bedeutet mehr Entscheidungsfreiheit bezüglich dessen, wie wir die Geschichte erleben: An einem Stück, oder in homöopathischer Kleinst-Dosierung oder irgendwo dazwischen – alles ist möglich.

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Gegenüber den in dieser Hinsicht geradezu berüchtigten Titeln aus dem Hause Ubisoft – auch The Division 2 wird da wahrscheinlich keine Ausnahme sein – fällt auch die vergleichsweise geringe Anzahl an Nebenaktivitäten auf. Die Entwickler haben nach eigener Aussage darauf Wert gelegt, bei diesen kein reines “Füllmaterial” abzuliefern. Trotzdem gibt es in den verschiedenen Camps zahlreiche NPCs, die uns bei Bedarf mit zusätzlichen Missionen versorgen.

In Sachen Gameplay macht Days Gone eine sehr gute Figur. Mit dem Drifter-Bike durchs malerische Oregon zu cruisen, macht ebenso viel Spaß wie das Suchen nach Hinweisen per Hitman-mäßiger Röntgensicht oder das gelungene Gunplay. Sowohl für die Waffen als auch für unser Motorrad gibt es ebenso für unseren Charakter ein Upgrade-System, mit dem wir sowohl Optik als auch Leistungswerte verändern dürfen.

So schön kann die Postapokalypse sein

Apropos Optik: Days Gone ist wahrhaftig ein Augenschmaus. Das unverbrauchte Szenario im bergigen Nordwesten der USA bietet traumhafte Ausblicke und passt perfekt zum Biker-Setting: Während wir von unserer Maschine aus auf Passstraßen entlangtuckern und in den Sonnenaufgang blicken, vergessen wir fast, das es hier ja eigentlich ums nackte Überleben geht.

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Zwar kommt es besondere tagsüber ab und an zu Textur-Pop-ins, die atemberaubende Weitsicht macht das aber mehr als wett. Besonders gut gelungen sind auch die Charaktermodelle, und zwar sowohl im Spiel selbst als auch in den toll choreografierten Zwischensequenzen – in einigen könnte Days Gone glatt auch als ambitionierter Animationsfilm durchgehen.

Die deutsche Sprachausgabe ist ebenfalls größtenteils sehr gelungen, was leider heutzutage auch keine Selbstverständlichkeit ist. Kurzum: Freunde beeindruckender Technik bekommen in Days Gone einiges geboten.

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Das Spiel macht knapp anderthalb Monate vor dem Release einen sehr guten Eindruck, auch wenn echte Innovationen Mangelware sind. Beeindruckende Technik? Kennen wir aus Horizon Zero Dawn. Und das Gameplay? So ziemlich jede Spielmechanik aus Days Gone kennen wir bereits in der ein oder anderen Form aus anderen Titeln. Und postapokalyptische Spiele gibt es auch zuhauf.

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Trotzdem freuen wir uns auf Days Gone. Warum? Sonys neues Werk wirkte beim Anspielen wie aus einem Guss: das Gameplay macht Spaß, die Präsentation ist super, die Story macht Lust auf mehr. Wenn das Endresultat halten kann, was der Ersteindruck verspricht, kann Days Gone ein wirklich gutes Spiel werden. Ein Spiel, das besser ist als die pure Summe seiner Einzelteile. Und ganz ehrlich: Nicht jedes Spiel muss gleich das (Motor)rad neu erfinden, um für gute Unterhaltung zu sorgen, oder?

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Oliver Schmiedchen
Oliver Schmiedchen

Gamer aus Leidenschaft, dabei seit PlayStation 1-Zeiten. Aktuell zuhause auf Xbox One und in Sachen VR auf dem PC. Hält die SEGA Dreamcast für die beste Konsole aller Zeiten. Feiert Musik von Gucci Mane über Led Zeppelin bis Adam Beyer.

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