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Asgard’s Wrath: Deshalb freuen wir uns (nicht) auf den Oculus VR-Titel
Mit Asgard's Wrath hat Oculus jüngst ein neues Rift-exklusives VR-Actionspiel angekündigt, das ziemlich spektakulär aussieht. Trotzdem bleibt ein fader Beigeschmack.
- von Oliver Schmiedchen am 07.02.2019, 15:31 Uhr
Oculus, die VR-Abteilung von Facebook, setzt weiter auf Exklusivtitel für die Virtual Reality-Brille Oculus Rift. Neben Defector und dem Open World-Epos Stormland – das einer der kommenden VR-Hits 2019 werden könnte – werfen die Kalifornier jetzt mit Asgard’s Wrath ein weiteres VR-Schwergewicht in den Ring. Das sind gute Nachrichten – oder?
Deshalb freuen wir uns auf Asgard’s Wrath
Zunächst zum Positiven: Neue Spiele für unsere VR-Brillen sind immer gut und zumeist bewies Oculus mit seinen Exklusivtiteln ein gutes Händchen. Man schaue sich nur einmal Lone Echo / Echo Arena, Brass Tactics oder Robo Recall an. Auf dem Papier sowie im Trailer sieht auch Asgard’s Wrath wie ein VR-Spiel mit viel Potenzial aus.
Die Protagonistin des Trailers könnte zwar rein optisch die Schwester von Aloy aus Horizon Zero Dawn sein. Ein Ersatz für den zweiten Teil des Spiels im VR-Gewand wird Asgard’s Wrath aber wohl nicht werden. Stattdessen erwartet uns eine Reise in die nordische Mythologie, bei der wir uns als junger und unerfahrener Gott vor niemand geringerem als Loki beweisen müssen, um dessen Gunst zu gewinnen.
Dabei erwarten uns derbe Nahkämpfe, die wir augenscheinlich mit unseren Oculus Touch-Bewegungscontrollern ausfechten dürfen. Für ein realitätsnahes Kampfgefühl soll dabei eine ausgeklügelte Physik-Engine sorgen. Zusätzlich wartet Asgard’s Wrath mit einem Dismemberment-System auf, dank dem wir unsere Feinde artgerecht filetieren können.
Wer schon einmal Gorn oder Sairento VR gespielt hat, weiß, wie viel Spaß allein das schon bringen kann. Nun soll es sich bei dem Action-Adventure mit RPG-Elementen um mehr als ein ultrabrutales Hack & Slay in Virtual Reality handeln. Mindestens genauso cool sieht auf den ersten Blick die Shapeshifting-Mechanik von Asgard’s Wrath aus.
Diese soll uns erlauben, zwischen unserer eigentlichen Spielfigur und einem “Godmode” zu wechseln, was uns unter anderem beim Lösen von Puzzles zugute kommen soll. Außerdem verspricht Entwickler Sanzaru Games uns die Fähigkeit, Monster und Tiere zu zähmen und für uns kämpfen lassen zu können. Zusätzlich wird ein asynchroner Mehrspielermodus angepriesen. Wie genau dieser aussehen soll, werden wir laut der offiziellen Ankündigung des Spiels allerdings erst “bald” erfahren.
Darum sind wir noch skeptisch
Eigentlich sind also genügend Zutaten vorhanden, um den Hypetrain losbrausen zu lassen. Allerdings trüben zwei Gegebenheiten die durchaus vorhandene Vorfreude ein wenig. Punkt eins: Das letzte Spiel von Sanzaru Games war ebenfalls ein Oculus-Exklusivtitel. Allerdings konnte Marvel Powers United trotz der starken Lizenz und immensen Entwicklungskosten nicht wirklich überzeugen.
Während die Trailer Hoffnung auf ein cooles Superhelden-Spektakel machten, enttäuschte das Endresultat viele Spieler. Hinter der Hochglanzfassade versteckte sich lediglich ein grundsolider Wave Shooter mit gerade einem einzigen Spielmodus. Das war wirklich schade, zumal das gelungene Tutorial eindrucksvoll zeigte, was eigentlich möglich gewesen wäre.
Laut Entwickler Mike Doran ist Asgard’s Wrath in verschiedene Spielabschnitte eingeteilt. In jeder dieser jeweils einzeln für sich stehenden “Sagas” wird unsere Aufgabe darin bestehen, einem anderen menschlichen Helden bei der Erfüllung seines gottgewollten Schicksals zu helfen. Das verspricht einerseits Abwechslung, kann aber genauso nach hinten losgehen. Ob Sanzaru Games uns am Ende eine fesselnde Story oder nur eine interaktive Loseblattsammlung liefern wird, steht noch in den Sternen.
Und dann ist da noch das leidige Thema Exklusivität. Ja, neue VR-Spiele sind immer schön, aber bei einem noch so jungen Medium den Markt zu fragmentieren, schadet den einzelnen Herstellern von exklusiver Software möglicherweise mehr, als es ihnen letztlich nützt.
Nachdem Oculus-Chefentwickler Matt Conte 2018 dann sogar davon sprach, dass Exklusivität ja eigentlich schlecht sei und man wolle, dass VR erfolgreich ist, hofften viele auf eine Abkehr von der Exklusivtitel-Politik. Anscheinend war das bestenfalls ein Strohfeuer. Sollte Asgard’s Wrath ein wirklich gutes und Oculus-exklusives VR-Spiel werden, wird das Nutzer anderer Headsets sicher ärgern. Ob sie sich deswegen aber zusätzlich eine Rift zulegen werden, darf bezweifelt werden.
Fazit: Vorfreude? Ja! Hype? Nein!
Um sich ein abschließendes Urteil über die Qualitäten von Asgard’s Wrath zu bilden, ist es sowieso noch zu früh. Zwar sieht das Spiel im Trailer cool aus, aber aktuell bleiben noch zahlreiche Fragen offen. Dazu gehört die Frage nach dem Setting: Bisher steht nicht fest, in welcher Version der nordischen Mythologie der Titel spielt.
Es könnte sich durchaus um die Fassung aus dem Marvel Cinematic Universe (MCU) handeln. Warum? Schließlich ist der letzte Titel von Sanzaru Games ein Marvel-Spiel und Oculus könnte eine Lizenz für mehrere MCU-Titel erworben haben. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings reine Spekulation.
Sei es wie es sei: Wir werden die Entwicklung von Asgard’s Wrath weiterhin aktiv verfolgen und hoffen auf einen gelungen Virtual Reality-Titel. Sobald wir Neuigkeiten zum Oculus-Exklusivspiel erfahren, lest ihr sie natürlich bei uns.
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