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Hype um Multiplayer-Helden: Was sind eigentlich MOBA Games?
Seit einigen Jahren erfreuen sich MOBAs gewaltiger Beliebtheit, Entwickler fügen ihren Spielen zunehmend Komponenten dieses Genres hinzu. Doch was zeichnet Multiplayer Online Battle Arena-Titel eigentlich aus? GAMEZ.de beantwortet die wichtigsten Fragen zum Trendgenre.
- von Stephan Freundorfer am 27.02.2018, 7:06 Uhr
Was bedeutet MOBA?
MOBA ist die Abkürzung für Multiplayer Online Battle Arena, zu Deutsch „Mehrspieler-Online-Kampfarena“, mitunter wird das Genre auch ARTS bezeichnet – Action Real Time Strategy.
MOBAs vereinen Strategie und Action, verlangen also sowohl Grips wie Geschicklichkeit vom Spieler. Für gewöhnlich stehen sich in MOBAs zwei Spieler-Teams gegenüber, die versuchen, die Basis des Gegners zu zerstören. Statt wie in althergebrachten Echtzeitstrategiespielen zahlreiche Einheiten zu befehligen, führt jeder Spieler nur eine Heldeneinheit eigenhändig in den Kampf. Durch Sammeln von Erfahrungspunkten und Ressourcen lässt sich der Held im Lauf des Matches verbessern und mit machtvolleren Fähigkeiten ausstatten.
Was war das erste MOBA?
Als Urahn des Genres gilt Herzog Zwei, ein Spiel der japanischen Entwickler Technosoft, das Ende 1989 für die Sega Mega Drive-Konsole veröffentlicht wurde. Hier fungiert als Heldeneinheit ein Mech, mit dem der Spieler kämpft, aber auch durch Ressourcen erworbene Einheiten übers Schlachtfeld transportiert und befehligt.
Den Trend losgetreten hat aber erst Defense of the Ancients (kurz DotA): Die mit dem Karteneditor des Blizzard-Echtzeitstrategiespiels WarCraft 3 gestaltete, kostenlose und mega-populäre Modifikation zementierte zahlreiche Standards, die heute bei vielen MOBAs zu finden sind.
Was sind die Standard-Elemente eines typischen MOBA-Titels?
- eine gewaltige Zahl individueller Helden, von denen der Spieler einen steuert
- unabhängig kämpfende Gefolgsleute (die „Creeps“)
- zwei gegenüberliegende Basen mit einer zu zerstörenden Hauptstruktur
- drei Hauptwege zwischen den Basen (die „Lanes“)
- Erfahrungspunkte und Stufenaufstiege sowie zu sammelnde Ressourcen (z.B. Gold)
Was sind die beliebtesten MOBAs?
Am erfolgreichsten sind aktuell zwei geistige Nachfolger des bahnbrechenden Defense of the Ancients: Zum einen die offizielle Fortsetzung Dota 2, die vom Steam-Betreiber Valve 2013 veröffentlicht wurde, zum anderen League of Legends der kalifornischen Indie-Entwickler Riot Games, die heute Teil des chinesischen Technologiekonzerns Tencent sind.
Beide Spiele entstanden auf Basis von DotA und unter Beteiligung der ursprünglichen Entwickler der Mod. Laut Riot Games spielen monatlich 67 Millionen, täglich 27 Millionen und zu Spitzenzeiten 7,5 Millionen Menschen League of Legends. Dota 2 wird laut Steam-Charts von durchschnittlich über 600.000 Spielern gleichzeitig gezockt, zu Spitzenzeiten steigt diese Zahl auf bis zu 1,2 Millionen. Beim Preisgeld führt Dota 2: Das letzte Großturnier The International war mit über 18 Millionen US-Dollar dotiert.
Was kosten MOBAs?
Bis auf die Helden-Shooter Battleborn und Overwatch sind alle populären bzw. relevanten aktuellen MOBAs Free-to-Play, prinzipiell kostet die Beschäftigung mit ihnen also keinen Cent.
Geld kann man natürlich trotzdem ausgeben: Viele MOBAs finanzieren sich durch den Verkauf bestimmter Helden (wobei sie allerdings stets auch Gratis-Charaktere anbieten) und – gewöhnlich spielerisch unwichtiger – Ausrüstungsgegenstände oder Kostüme. MOBA-Entwickler und -Betreiber achten peinlich genau darauf, dass sich mit Geld keine Vorteile im Spiel erkaufen lassen.
Was haben Battleborn und Overwatch mit MOBAs zu tun?
Obwohl die beiden neuen Titel der Borderlands-Macher Gearbox bzw. WoW-Hersteller Blizzard den Spieler in Ego-Perspektive über das Schlachtfeld schicken und sich zunächst einmal wie klassische Shooter spielen, besitzen sie einen mehr oder weniger starken MOBA-Einschlag.
Weniger MOBA steckt in Overwatch: Der Blizzard-Titel schickt sechs gegen sechs Spieler in der Rolle äußerst individueller Helden (die Aufgaben wie Angreifer oder Unterstützer bekleiden) in Online-Kampfarenen, gewonnene Erfahrungspunkte verschaffen aber keine neuen oder erweiterten Fähigkeiten, sondern werden nur mit Beutekisten belohnt, die rein kosmetische Inhalte (Helden-Skins, Posen, Sprachsamples) enthalten.
Die Battleborn-Helden steigen hingegen während des Matches auf, wodurch der Spieler neue Fertigkeiten freischalten darf.
von Stephan Freundorfer