Ace Combat 7: Skies Unknown – PSVR-Missionen im Test

Mit Skies Unknown geht Namco Bandais kultige Jet-Action Ace Combat endlich in die siebte Runde. Wir haben für euch den PlayStation VR-exklusiven VR-Modus genauer unter die Lupe genommen.

  • von Benjamin Hillmann am 18.01.2019, 10:09 Uhr

Über drei Jahre ist es her, dass Bandai Namco die Entwicklung von Ace Combat 7 ankündigte. Die langlebige Flug-Action (der erste Teil erschien 1995) erfreut sich seit jeher bei Freunden einfach zu handhabender Überschall-Luftschlachten großer Beliebtheit. Auch der neuste Teil bleibt dieser Tradition treu.

Auf der PlayStation 4 erwartet Besitzer des PSVR-Headsets zudem ein exklusiver Virtual Reality-Modus inklusive speziell dafür gestalteter Missionen. Im Rahmen unserer Virtual Reality-Rubrik haben wir diesen für euch auf den Prüfstand gestellt.

In diesem Review gehen wir insbesondere darauf ein:

  • wie sich Ace Combat mit und ohne VR-Brille spielt
  • welche Besonderheiten die Steuerung mit sich bringt
  • welche Missionen, Modi usw. euch in VR erwarten

Das erwartet euch in Sachen Gameplay in Ace Combat 7

Bevor wir zum Thema VR kommen, ein paar generelle Worte zum Spielgefühl von Ace Combat. Die auf den ersten Blick realistisch anmutende Präsentation mag darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei Ace Combat im Kern um ein flottes Action-Spektakel und nicht etwa um eine komplexe Simulation handelt.

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Die authentisch aussehenden Flugzeuge steuern sich sehr einfach und präzise, so dass selbst Flugsimulations-Neulinge sich schnell ins Spiel finden. Luftkämpfe mit feindlichen Fliegern stellen den Kern des Ace Combat-Gameplay dar.

Schnelle Flugmanöver sind Trumpf, um die Gegner mit Lenkraketen oder Maschinengewehrfeuer vom Himmel zu holen. Dazwischen greift ihr auch Ziele am Boden sowie auf dem Wasser an und verteidigt gegebenenfalls alliierte Einrichtungen vor feindlichen Angriffen. Letztendlich erwartet euch also ein Kampfjet-Simulator mir Arcade-Feeling.

Unterschiede zwischen Standard- und Expert-Steuerung

Beim Start des Spiels wählen wir aus zwei verschiedenen Steuerungsvarianten: Standard und Expert. Standard ist tatsächlich als Einsteiger-freundliche Variante für unerfahrende Flieger gedacht. Bei dieser Option lenkt sich der Jet praktisch wie ein Auto, soll heißen: Bewegen wir den linken Controller-Stick nach links oder rechts, fliegen wir einfach eine Kurve in die jeweilige Richtung.

Diese Variante geht sehr einfach von der Hand, schränkt aber letztendlich das Manövrieren stark ein, da wir im Zweifel lange Kreise durch die Luft ziehen müssen, um einen Gegner wieder ins Visier zu nehmen. Bei “Expert” lenken wir unseren Jet hingegen, indem wir ihn mit Hilfe des Sticks sowie der Schulter-Buttons um die Längs-, Quer- und Vertikalachse drehen.

Das erfordert mehr Übung, erlaubt aber auch wesentlich ausgefeiltere Flugmanöver. Im separaten VR-Modus steht uns derweil sowieso nur die komplexere Expert-Steuerung zur Verfügung. Falls ihr also noch keine Erfahrung dieser Art von Flugspiel habt, ist es deshalb vielleicht ratsam zum Warmwerden erstmal in die Story-Kampagne reinzuzocken. Diese beginnt auch wesentlich gemächlicher, als die durchaus fordernden VR-Missionen.

Ace Combat in VR: Boah geil, ich sitze in ‘nem Kampfjet

Ace Combat 7 wartet mit einem vom restlichen Spiel getrenntem VR-Modus auf, den wir über das Hauptmenü aufrufen. Das Herzstück des Modus sind eine Reihe von speziell für Virtual Reality erstellte Missionen. Zudem spielen wir noch einen Free Flight- und einen Flugschau-Modus frei.

Nach einem kurzen Audio-Briefing zum erzählerischen Hintergrund der ersten VR-Mission sitzen wir auch schon im im Inneren unseres Kampfjets und werden von einem Fahrstuhl zum Deck unseres Flugzeugträgers empor gehoben. Dabei fällt uns sofort das detailliert gestaltete Cockpit unseres Fliegers ins Auge, das wesentlich authentischer ausfällt, als die anwählbare Cockpit-Perspektive im restlichen Spiel.

Wir können uns innerhalb der Cockpit-Kanzel praktisch frei umsehen und so im Luftkampf beispielsweise auch feindliche Flugzeug direkt über uns beobachten. Doch erstmal zurück zur Startsequenz, denn im nächsten Moment beobachten wir erstmal das fleißige Deckpersonal, das auf dem Flugzeugträger herumwuselt. Die Entwickler sorgen mit vielen Details auf jeden Fall für Atmosphäre.

Der finale Wow-Effekt erwartet uns dann natürlich erst in der Luft. In Ace Combat unter der VR-Brille mit einer feindlichen Rakete im Rücken dem Meeresspiegel oder einer Bergkette entgegen zu brausen, fühlt sich genau so aufregend an, wie es sich anhört.

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Einige Details kommen dabei erst im ruhigen Free Flight-Modus wirklich zur Geltung. Fliegen wir etwa durch eine Regenwolke, fängt das ganze Cockpit bedrohlich an zu zittern, es dröhnt aus unseren Kopfhörern und Regenwasser zieht Schlieren auf der Cockpit-Scheibe, bis wir schließlich wieder zum blauen Himmel durchbrechen – ein sehr immersives Erlebnis!

Modi, Umfang und Missionsanzahl des Virtual Reality-Modus

Der VR-Modus von Ace Combat 7 ist sicherlich ein Hingucker – leider fällt er aber nicht sehr umfangreich aus. Letztendlich erwarten euch nämlich nur drei VR-Missionen, die je nicht länger ausfallen als rund 20 Minuten. Der Pro- und Epilog in der Missionsliste entpuppen sich hingegen jeweils nur als schnödes Audio-Briefing.

Immerhin erwartet euch ein zusätzlicher Jet (inklusive komplett anderer Cockpit-Optik), wenn ihr die VR-Missionen beendet habt. Zudem steht euch dann der bereits erwähnte Free Flight-Modus in VR zur Verfügung, in dem wir in Ruhe unsere Runden fliegen können.

Die Flugschau-Option gestattet uns hingegen, vom Deck eines Flugzeugträgers aus KI-Piloten beim Ausführen verschiedener Manöver zuzuschauen. Dabei wählen wir frei aus rund einem Dutzend unterschiedlicher Kamerawinkel.

Story-Kampagne, Multiplayer und was euch noch erwartet

Wer vom geringen Umfang der VR-Inhalte jetzt enttäuscht ist, dem sei versichert, dass ihn auch abseits der VR-Brille beim siebten Ace Combat-Teil ein echtes Action-Feuerwerk erwartet. Die Kampagne bieten neben ausladenden Luftschlachten auch eine geopolitisch angehauchte Story mit vielen Wendungen und coolen Figuren, die so auch aus einem Sci-Fi-Anime stammen könnten.

Die Geschichte der fiktiven Osean-Föderation, die nach einem Überraschungsangriff des Königreiches Erusea in einen Krieg abdriftet, wird unter anderem in cool inszenierten Rendersequenzen erzählt. Obendrein gibt es einen Mehrspieler-Modus und jede Menge Flugzeuge und Waffensystem, die auf ihre Freischaltung warten. Langweilig wird es so schnell also garantiert nicht!

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Unsere Wertung

Ace Combat 7: Skies Unknown ist eine mehr als gelungene Action-Simulation für Flieger-Asse. Die – sehr coolen – VR-Inhalte der PS4-Version sind aber nicht mehr als ein leckeres Sahnehäubchen. X-Box One- und PC-Besitzer gehen in Sachen VR übrigens leer aus – selbst für Besitzer von HTC Vive, Oculus Rift und Co. stehen die VR-Inhalte auf dem PC nicht zur Verfügung.

Benjamin Hillmann

Mein Fazit:

Ace Combat 7 hat mich in Sachen VR sowohl mit Begeisterung als auch mit Begehren zurückgelassen. Begeisterung, weil die drei Virtual Reality-Mission mit der PSVR-Brille sehr viel Spaß machen und ein grandioses Fluggefühl bieten. Hier fühlt man sich wirklich an Bord einer mörderschnellen Kampfmaschine! Begehren hingegen deshalb, weil die VR-Inhalte in Sachen Umfang letztendlich nicht mehr sind, als eine glorifizierte Demo für ein mögliches Ace Combat VR. Ich drücke die Daumen, dass so ein Spiel spätestens auf der PlayStation 5 irgendwann Realität wird.

Ihr werdet viel Spaß mit Ace Combat 7 haben, wenn ihr…

  • auf zugängliche Jet-Action mit toller Präsentation aus seid
  • schon immer davon geträumt habt, mal im Cockpit eines Kampfflugzeuges zu sitzen
  • euch das Spiel nicht primär wegen der VR-Missionen kauft

Ace Combat 7 ist eher nichts für euch, wenn ihr…

  • ein vollwertiges VR-Spiel erwartet
  • auf komplexes, simulationslastiges Gameplay steht
  • mit der teils melodramatischen Geschichte um fiktionale Staaten nichts anfangen könnt

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Benjamin Hillmann
Benjamin Hillmann

Zuhause zwischen Star Wars, Hellboy-Comics & Klängen von Nick Cave. Geht gerne mit Nathan Drake auf Schatzsuche. Gefühlt geistig verkoppelt mit David Lynch & Hideo Kojima.

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